Aufgetürmt – Die Baugeschichte von St. Marien

Neue Dauerausstellung in der Marienkirche
Zur über 800jährigen Geschichte der Marienkirche präsentieren die Mühlhäuser Museen seit April 2022 eine neu gestaltete Ausstellung. Im Fokus steht die Baugeschichte des imposanten und stadtbildprägenden Gotteshauses.
In vier authentischen Räumlichkeiten wird die Entwicklung des Bauwerks von den romanischen Vorgängerbauten, über die Vergrößerung der Kirche im gotischen Stil bis hin zur Sanierung und Vollendung der Turmfassade im frühen 20. Jahrhundert nachvollziehbar.
Die architektonische Bedeutung von St. Marien ist vor allem dem Deutschen Orden zu verdanken, der die Kirche 1243 von König Konrad IV. übertragen bekam. Das erstmals im Jahr 1221 erwähnte Gotteshaus wurde im 14. Jahrhundert zu einer fünfschiffigen Hallenkirche ausgebaut. Seitdem ist St. Marien die zweitgrößte Kirche in Thüringen. Die einzigartige Südquerhausfassade verweist mit der sogenannten „Kaisergalerie“ auf den jahrhundertelangen Status Mühlhausens als freie Reichsstadt. Mit der Einweihung des erhöhten Mittelturms im Jahr 1903 besitzt die Marienkirche mit knapp 87 Metern außerdem den höchsten Kirchturm Thüringens.
Die mittelalterliche Bautechnik, die Arbeiten der Steinmetze oder das Leben der Türmer werden den Besucherinnen und Besuchern durch historische Fotografien, Rekonstruktionen, Modelle und Hörstationen anschaulich gemacht. Sogar das Leben der Falken auf dem Mittelturm ist über einen Bildschirm in Echtzeit zu verfolgen.
Die Ausstellung entstand mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei.